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Historischer Ortsrundgang
Historischer Ortsrundgang
Weingarten hat viel zu bieten. Das wurde den rund 30 Teilnehmern des historischen
Ortsrundgangs mehr als einmal bewusst. Diese Rundgänge sind eine der Säulen im
Angebot der Volkshochschule im Landkreis Karlsruhe. Seit 16 Jahren leiten Achim
Schäfer und seine Frau Birgit die Außenstelle Weingarten und arbeiten dabei eng mit
dem Bürger- und Heimatverein zusammen. Nach einer kurzen Begrüßung durch
dessen Vorsitzenden Wolfgang Wehowsky startete die Tour am Rathausplatz.
Nach einem kurzen Gang durch Frühgeschichte und Mittelalter begann Weingartens
Geschichte nach den Pfälzer Erbfolgekriegen. Als der Ort nahezu ausgestorben war,
brachten Schweizer Einwanderer ihn rasch wieder zur Blüte. Um 1800 zählte
Weingarten 2000 Einwohner, darunter 120 selbständige Handwerker.
Weinharten war ein reicher Marktflecken geworden, zahlreiche stattliche
Fachwerkhäuser legen hier von Zeugnis ab. Das Walk’sche Haus, die Gasthäuser
Krone und Goldener Löwen und der Fränkische Hof der Familie Trauboth.
Einige Gewölbekeller durften besichtigt werden. Die kundigen Besitzer Stefan Birk
und Matthias Görner berichteten über ihre Erfahrungen bei der Restaurierung ihrer
Keller. Verputzen sei für die Luftzirkulation an den Wänden ungünstig und fördere
Feuchtigkeit, besser sei, die Fugen mit einem Kalkmörtel zu festigen.
In der Lepp-Passage berichtete Schäfer von der ehemaligen Zwiebackfabrik, deren
Produkte nach Karlsruhe an den Hof des Großherzogs geliefert wurden und die
Kurpfälzische Amtskellerei wurde zu einer reformierten Knabenschule. Heute ist sie
eine Grundschule, die in drei Etappen auf drei Stockwerke erweitert wurde. Im Keller
darunter lagerten die Weißenburger Mönche Wein, denn auf ihre Gründung
am Petersburg geht die erste urkundliche Erwähnung Weingartens zurück:
Wingarten ultra renum 985.
Einmalig in ganz Baden seien die beide Kirchen direkt nebeneinander. An dieser
Stelle berichteten Schäfer und Wehowsky von der guten ökumenischen Zusammenarbeit
der beiden Konfessionen, die sich in Weingarten an vielen Beispielen zeige.
Erwähnt wurde noch die ehemalige Synagoge und dass die Weingartner
Einwohner stets ein gutes Verhältnis zu ihren jüdischen Mitbürgern pflegten.
Letzte Station war die Weinmanufaktur Weingarten,
wo Weinkönigin Lea und der Chef Frank Gauss die Gäste mit einem
Glas Weingartner Secco willkommen hießen. Dann berichtete Gauss über den
aktuellen Herbst, erzählte von der Fusion mit Schliengen in 2016
und über die bisherige Entwicklung, die zu einem zufriedenstellenden
Status geführt habe. Im Weiteren gab es die
Weingartner Spezialität Auxerrois zu verkosten und einen Spätburgunder Rosé.