Hauptbereich
Aus der Wehrhauptversammlung
Unter coronabedingt deutlich veränderten Umständen ging die Wehrhauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr vonstatten. Erstmals in der Geschichte der Wehr waren weder die Alters- noch die Jugendmannschaft eingeladen, aus dem Gemeinderat war von jeder Fraktion nur ein Vertreter zugegen. Die Tagesordnung wurde auf ein Minimum reduziert. Wo sonst ausführliche und anschaulich bebilderte Berichte per Beamer die Tätigkeit der Feuerwehr übers Jahr aus allen Aspekten beleuchteten, mussten die Zuhörer jetzt ohne Bilder den Ausführungen des Kommandanten folgen.
Kommandant Günther Sebold begrüßte die nahezu vollzählig erschienen Aktiven und bedauerte, dass das von allen schmerzlich vermisste gesellige Beisammensein im Anschluss an den offiziellen Teil nicht stattfinden könne. Dann kam er zur Sache.
Corona hatte auch der Feuerwehr zahlreiche Einschränkungen auferlegt und die Mitglieder der Wehr dadurch vor nicht einfach zu lösende Herausforderungen gestellt. Übungsdienst und kameradschaftliche Veranstaltungen mussten auf nahezu Null heruntergefahren werden.
Übungsstunden nahezu komplett ausgefallen
Die klaren Vorgaben des Innenministeriums galten der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Dies sei bei der Weingartner Wehr auch sehr gut gelungen. Alle Einsätze konnten bewältigt werden und es gab keine größeren Ausfälle. Sebold versäumte nicht, den Feuerwehrangehörigen für ihre große Disziplin zu danken, ebenso tat er das gegenüber seinen beiden Stellvertretern Georg-Richard Ziegahn und Christian Adam, die ihn in dieser Beziehung sehr tatkräftig unterstützt hätten. Der Übungsdienst musste nach dem ersten Lockdown in 2020 komplett eingestellt werden. Auch einige Kleingruppendienste mussten alsbald wieder eingestellt werden und reine Theoriestunden Online abzuarbeiten ist für die Feuerwehr kein probates Mittel.
Dennoch wurden alle Einsätze bewältigt
Dennoch war es zu 121 Einsätzen gekommen, die alle abgearbeitet wurden. An der Spitze lagen 47 Brandmeldealarme, gefolgt von 45 Technischen Hilfeleistungen und 20 Brandeinsätzen. Zwei Einsätze führt Sebold als Besonderheit auf: den Einsatz am Baggersee, von dem ein Ölfilm mit Ölsperren und Ölsaugtüchern zu entfernen war, und ein aufwendiger Einsatz bei einem größeren chemischen Betrieb. Hier kam es zu einem Austritt von Gefahrgut. Das ausgetretene Medium wurde von der Feuerwehr mit entsprechendem Bindemittel gebunden, aufgenommen und sicher in Fässer verpackt. Der Gefahrgutzug des Landkreises und diverse umliegende Feuerwehren kamen zu Hilfe, um den Einsatz gemeinsam zu bewältigen. Aus seiner Sicht habe sich die Interkommunale Zusammenarbeit hier gut bewährt. Ebenso die vor einigen Jahren vollzogene Aufstellung einer gemeinsamen Führungsgruppe für solche Schadenslagen. Zum Thema Digitalfunk, fuhr der Kommandant fort, wurde im vergangenen Jahr von einer Gruppe die Ausschreibung vorbereitet. Die Einbaumaßnahmen des Digitalfunks in die Fahrzeuge und den Funkraum wurden vergeben und sind weitestgehend abgeschlossen.
Mitgliederbewegungen und Wahlen
Zu den Mitgliederbewegungen berichtete Sebold, Matthias Raak sei aus Weingarten weggezogen und aus der Einsatzmannschaft ausgeschieden. In die Altersabteilung übergetreten sind: Klaus Holzmüller, Brigitte Käfer, Manuel Gablenz, Klaus Breitinger, Thomas Zech und Thomas Heinold. Neu aufgenommen wurden Johannes Klotz, Tobias Baumann, Eike Rösner und Berk Peksen. Es folgte der Kassenbericht von Thomas Spörnöder, dem Kassenprüfer Christian Gerber eine einwandfreie Kassenführung bescheinigte und der einstimmig entlastet wurde. Um eine Position im Feuerwehrausschuss bewarben sich: Joachim Pech, Tim Hahn und Moritz Hartmann. Die Wahl fiel mit deutlicher Mehrheit auf Tim Hahn. Um die Nachfolge von Christian Adam als zweiter stellvertretender Kommandant bewarben sich Axel Oheim und Dominik Gassner. Christian Adam, der aufgrund eines Ortswechsels aus der Wehr ausscheidet, wurde herzlich verabschiedet. Diese Wahl fiel äußerst knapp aus. Axel Oheim wurde mit nur einer Stimme Mehrheit gewählt.
Lob und Dank der Gemeinde
Bürgermeister-Stellvertreter Gerhard Fritscher dankte der Feuerwehr ausdrücklich für die Bewältigung ihrer Einsätze, obwohl Corona das Training erschwert und teilweise unmöglich gemacht habe. Trotzdem wisse jeder, was bei Einsätzen zu tun sei. Die Feuerwehr sei gut aufgestellt. „Herzlichen Dank den Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement!“ Das Thema Hochwasser habe neue Bedeutung erlangt, im Rathaus habe es eine diesbezügliche Krisensitzung mit dem Krisenstab gegeben. Außerdem überbrachte Fritscher den Dank des Gemeinderates und betonte, Bürgermeister und Gemeinderat stünden voll und ganz hinter ihrer Wehr. Unterkreisführer Patrick Grünewald berichtete, das Regierungspräsidium Karlsruhe plane, mit dem Digitalfunk im Oktober / November an den Start zu gehen.