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Mitfahrbänke jetzt auch in Weingarten
in der Burgstraße und Auf der Setz
Auch die Gemeinde Weingarten hat mittlerweile zwei sogenannte Mitfahrbänke aufgestellt. Die Idee geht zurück auf eine Initiative der Europäischen Union, um auf diese Weise die Mobilität von Menschen ohne Auto vor allem im Ländlichen Raum zu unterstützen. Sie werden in Gegenden mit längeren Taktzeiten eingesetzt oder generell unzureichender Verbindungen des ÖPNV und helfen, die Vernetzung zwischen einzelnen Stadt- und Ortsteilen zu verbessern. Die Bänke stehen an gut und sicher anfahrbaren Plätzen, oft in der Nähe von Haltestellen. Wer auf der Bank Platz nimmt, signalisiert, dass er gerne von einem Auto zu einem bestimmten Ziel mitgenommen werden möchte.
Der Ortsseniorenrat hat die Idee aufgegriffen
In Weingarten hat der Ortsseniorenrat bereits vor Jahren auf einen Vorschlag des damaligen Vorsitzenden Willy Reichert die Idee aufgegriffen, doch musste sie aufgrund der bevorstehenden Baumaßnahmen in der Burgstraße und der Jöhlinger Straße und nicht zuletzt wegen Corona lange Zeit zurückgestellt werden.
Jetzt wurde sie umgesetzt. Zwei Bänke wurden aufgestellt. Zunächst ist die Beförderung vom Tal zum auf dem Berg gelegenen Friedhof und zurück angedacht. Denn der auf dem Katzenberg gelegene Friedhof ist zu Fuß über zwei Straßen oder eine lange Treppe zu erreichen. Immer ist dabei ein langer und mitunter steiler Anstieg zu überwinden. Da die Hauptklientel der Friedhofsbesucher sich aber im fortgeschrittenen Alter befindet, sei es für sie eine große Erleichterung, hier mitgenommen zu werden, erklärt aktuell der Vorsitzende Fritz Liebersbach. Andererseits ist das Interesse an einem Friedhofsbesuch gebündelt bei dieser Altersgruppe.
Ergänzung zum ÖPNV
Es gibt zwar eine Busverbindung zwischen der Haltestelle Burgstraße und dem Liverdunplatz. Hier fährt die Linie 121 mehrmals am Tag, aber die Kosten für eine einfache Fahrt betragen 2,20 €.
Folgerichtig stehen die beiden Bänke in leuchtendem Hellblau in der Burgstraße Ecke Luisenstraße und im Steigweg gegenüber dem Friedhof.
Bis jetzt noch wenig Erfahrungswerte
Die Frage, ob der Ortsseniorenrat im Vorfeld Erfahrungen aus anderen Gemeinden eingeholt hat, kann Liebersbach nicht eindeutig beantworten. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Mitfahrgelegenheit sei extrem unterschiedlich und daher schwer vergleichbar. Ebenso wenig könne er darüber berichten, wie der Service überhaupt angenommen werde. Die Auskünfte aus anderen Gemeinden schwanken zwischen sehr gut und überhaupt nicht. Das Angebot sollte seiner Meinung nach ausprobiert werden und eventuell die Bevölkerung nach einer gewissen Zeit um Rückmeldung gebeten werden.
Eine Weingartener Besonderheit sei, dass die Bundesstraße 3 die Hauptachse bilde. Sie ist stark befahren, laut, voller Abgase, so dass hier Haltepunkte kaum einzurichten sind. Darum war ein Ausweichen auf Alternativen erforderlich
Bei diesen beiden Standorten handelt es sich zunächst um ein erstes Angebot, sagt Liebersbach. Eine Ausweitung, beispielsweise zum Supermarkt an der Durlacher Straße oder zum Seniorenzentrum Mittendrin leben wäre vorstellbar.