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50 Jahre Forum älterwerden
Jubiläumsfeier am 11. Januar
Das Forum älterwerden St. Michael Weingarten feierte am Mittwoch, den 11. Januar im katholischen Gemeindezentrum sein 50-jähriges Bestehen. Die Leiterin Rosemarie Gierich berichtet, ihr sei von den Ehrengästen als auch von den anwesenden Senioren eine sehr gelungene und harmonische Feier bestätigt worden.
Eine gelungene Feier
Kern des Nachmittags war eine Zeitreise über 50 Jahre Vergangenheit. Hubert Daul trug eine entsprechende Laudatio vor und Klaus Gierich moderierte den ergänzenden Bildvortrag mit Fotos aus fünf Jahrzehnten. Gesellige Momente, Reisen und Landschaften wurden gezeigt und vor allem Gesichter. Es war für jeden der Gäste ein Erlebnis, alte Bekannte wieder zu sehen und viele Erinnerungen wurden wachgerufen.
Mehrere Ehrengäste sprachen Grußworte, darunter auch der ehemalige Pfarrer Michael Lerchenmüller, Mitbegründer des katholischen Altenwerks im Jahr 1973. Alle Ehrengäste stellten in ihren Grußworten die Wichtigkeit der Seniorenarbeit und das Engagement seitens der Gemeinde wie im Ehrenamt heraus.
Rosemarie Gierich wurde vom derzeitigen Leiter der Kirchengemeinde Stutensee-Weingarten, Pfarrer Jens Maierhof, mit einer besonderen Kerze geehrt. Maierhof sprach von einem „Glücksgriff“, denn er war derjenige, der Rosemarie Gierich vor fünf Jahren gefragt hatte, ob sie dieses Amt nicht übernehmen wolle. Die Kerze trägt eine Pusteblume, die symbolisch für Frieden, Hoffnung und ein gutes Miteinander steht. Erich Schick und Rita Hadaschik dankten der Leiterin ebenfalls für ihr aktives Vorangehen in dieser Gemeinschaft mit einem Blumenstrauß und einem selbst geschriebenen Lied.
Die Turmberg-Rundschau sprach mit Rosemarie Gierich über Idee und Gründung, Ziele und Entwicklung dieser Veranstaltungsreihe.
Ein Rückblick
„Zu Beginn der 1970er Jahre fand sich in der Vorweihnachtszeit ein Kreis rüstiger Frauen zusammen, um für ältere Menschen zu backen und ihnen einen gemütlichen Nachmittag zu bereiten“, berichtet Gierich. 120 Gäste kamen und die erfreuten Gastgeberinnen beschlossen eine Fortsetzung. Am 10. Januar 1973 wurde offiziell eine Ortsgruppe des Katholischen Altenwerks der Erzdiözese Freiburg gegründet. Die Leitung übernahm Theresia Frank. Die regelmäßigen Treffen finden bis heute jeweils am zweiten Mittwoch im Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. „Lange Zeit war das die einzige organisierte Seniorenbetreuung in Weingarten“, erinnert sich Gierich. Aber die Bedeutung, diese Altersgruppe durch Teilnahme am gesellschaftlichen Leben geistig fit zu halten, wurde zunehmend erkannt. Heute gibt es in Weingarten fünf Organisationen, die Seniorennachmittage anbieten. Das Klientel ähnelt sich, das Programm ist etwas unterschiedlich.
Viele Akteure gestalten das Programm
Im Jahr 2019 änderte der Diözesanvorstand den Namen Altenwerk in Forum älterwerden. Inhaltlich blieb das Angebot der katholischen Kirche christlich orientiert, befasst sich aber auch mit weltlichen Themen. Mit Rosemarie Gierich bilden noch Hubert Daul, Rita Hadaschik, Willy Reichert und Evelyn Seyfried das Vorbereitungsteam. Ein wichtiger Bestandteil eines jeden Treffens ist der Gesprächsaustausch untereinander bei Kaffee und Kuchen. Das Programm orientiert sich an den Jahreszeiten. Im Advent gibt es Besinnliches, an Fasnacht erfreuen Büttenreden und Anekdoten mit Lokalkolorit. Gern gesehen sind Reiseberichte aus fernen Ländern, wobei der Diaprojektor im Lauf der Jahre durch Laptop und Beamer ersetzt wurde. Klaus Geggus vom Bürger- und Heimatverein hält Mundartlesungen oder erzählt Geschichten aus dem alten Weingarten. Kleine Theaterstücke und Musikvorträge runden das Angebot ab. Aktuelle Themen seien beispielsweise Betreuung durch die Sozialstation, Vorsicht vor Trickbetrügern oder Gestaltung einer Vorsorgevollmacht. Zweimal jährlich wird ein Tagesausflug zu kulturell interessanten Zielen angeboten.
Die Altersgrenze verschiebt sich
Themenvorschläge oder Fragen aus dem Publikum seien eher selten, ist zu hören. Nur wenn der Bürgermeister der Runde einen Besuch abstattet, bringen die Senioren Fragen vor. Im Grunde habe sich das ohnehin breite Spektrum an Themen über die Jahre hinweg wenig verändert. Die Teilnehmerzahl sei etwas geschrumpft, was Gierich auf Corona zurückführt. Und auf einen veränderten Zeitgeist, denn die Altersgrenze habe sich nach oben verschoben. Mit 70 komme heute kaum noch jemand in den Seniorennachmittag, frühestens ab 75, stellt sie fest.
Danksagungen
Besonderen Dank sprach Rosemarie Gierich den Gründungsmitgliedern Mechthild Zimmer und Anna Hauswirth aus sowie Marlies Leifeld. Alle waren im Lauf ihrer langjährigen Mitarbeit unschätzbare Stützen dieser Einrichtung. Dank sagte sie auch dem Helferkreis und den Frauen der KFD (Katholische Frauen Deutschland), die die Bewirtung übernommen hatten.