Hauptbereich
Abwechslungsreiches Programm im Haus Kunterbunt
Schulkindbetreuung in den Ferien
Die Schulkindbetreuung der Gemeinde Weingarten (Baden) macht während der sechs Wochen Sommerferien nur zwei Wochen Ferien. Die anderen vier Wochen können Eltern, die noch keinen Urlaub haben, ihre Kinder in eine Betreuungszeit geben.
Jede Woche ein anderes Programm
Wöchentlich sorgt ein anderes vierköpfiges Team dafür, dass diese Betreuung abwechslungsreich und interessant gestaltet wird und den Kindern Freude machen soll. So stehen in diesem Jahr, in dem der Sommer offenbar besonders heiß ist, viele Aktivitäten draußen auf dem Programm.
In jeder der vier Betreuungswochen findet ein Schwimmbadtag statt, zweimal geht die Gruppe in den Wald. Einmal, um den Wald zu entdecken und zu erleben und einmal, um dort mit Pfeil und Bogen zu schießen. Dreimal verbringen sie einen Spielplatztag auf dem Wasserspielplatz. Ein Highlight wird der Ausflug zur Feuerwehr sein und an einem Tag stellen die Kinder sogar selbst Eis her! Auch die beiden FSJ-lerinnen Sarah und Selina gestalten zwei Tage unter dem Titel „Spiel und Spaß“. Den Kinotag mit Popcorn gibt es zweimal. Eine Schnupperstunde bei den Ringern, ein Tag im Jugendzentrum und ein Tag auf dem Acker von SoLaWi, um zu sehen, wo das Gemüse wächst dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Drucken und Schreiben wie früher
Ein Höhepunkt gleich zu Beginn der ersten Woche war der Tag mit Sonja Güntner vom Bürger- und Heimatverein. In der schattigen Kühle des überdachten Hofes im Heimatmuseum durften die Kinder Schreiben und Drucken wie früher lernen. Die meisten fanden das echt cool und waren mit großem Interesse dabei.
Frau Güntner hatte verschiedenes Material mitgebracht und wählte als Einstieg einen Text von Klaus Geggus „Frieher in de Schul“. Der in Weingarten geborene Heimatforscher Geggus erzählt aus seiner eigenen Kindheit. Als er 1950 in die erste Klasse kam sei noch mit dem Griffel auf die Schiefertafel geschrieben worden. Später folgte das Schreiben mit Federhalter und Tinte. Die komfortablen Füllfederhalter durften erst wesentlich später benutzt werden und waren damals noch teuer.
Ausgehend von diesem Schreiben erlebten die Kinder einen höchst anschaulichen Ausflug in die Vergangenheit. Als erste Schreibende begegneten ihnen die Römer. Sie ritzten Zeichen in Wachstäfelchen oder mit Schilfrohr auf Papyrus, wobei sie bereits unsere Großbuchstaben benutzten. Dieses Linien-Ritzen setzte sich fort im Linolschnitt. Hier galt es sehr vorsichtig zu sein, denn das Messer war sehr scharf, aber es gelang den Kindern sogar in Spiegelschrift Buchstaben und Bilder auszuritzen. Die fertig gestalteten Linolplättchen wurden mit Farbe bestrichen und unter die Kniehebelpresse des Heimatmuseums gelegt. Es war ein schönes Aha-Erlebnis, als das fertige Bild aus der Presse kam.
Die dritte Gruppe übte sich schließlich noch in Sütterlin-Schrift, das war Schreiben wie Oma und Opa. So erhielten die Kinder an diesem Vormittag einen anschaulichen Einblick in das viele Jahrhunderte alte Kulturgut Schrift.