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Tafelladen in Weingarten
Der Verkaufstart ist für Anfang Juni angedacht
In Kürze soll es in Weingarten einen Tafelladen geben. Die Einrichtung ist ein gemeinsames Projekt der politischen Gemeinde sowie der evangelischen und katholischen Kirche. Die Tafel soll ein weiterer Baustein zu den der bereits bestehenden sechs Tafeln der Caritas Bruchsal werden und wird von dort stark unterstützt.
Erster Informationsabend
Rund 30 Personen waren zum ersten Runden Tisch ins katholische Gemeindezentrum gekommen, um erste Informationen zu erhalten. Der katholische Pfarrer Jens Maierhof begrüßte die Ehrenamtlichen, die Vertreter der beiden Kirchen sowie Bürgermeister Eric Bänziger und Hauptamtsleiter Oliver Russel. Der Leiter der Bruchsaler Tafel, Oliver Frowerk, erläuterte die Fakten.
Am Anfang stand eine umfangreiche Darstellung, was eine Tafel kennzeichnet, ihre Funktion und ihren Stellenwert in der Versorgung der Bevölkerung. Der Kern der Tafelarbeit sei die Rettung von Lebensmitteln, die Linderung von Armut und das Bürgerschaftliche Engagement. Die erste Tafel entstand 1993 in Berlin, in 2005 folgte Bruchsal, danach in rascher Folge die fünf anderen Standorte. Jetzt soll Weingarten folgen.
Wie funktioniert ein Tafelladen?
Die Tafel bei Caritas funktioniere nach dem Supermarktprinzip. Alle verfügbare Ware wird ausgelegt, jeder Kunde darf nehmen, was er braucht, teilweise ist die Ware beschränkt auf 1 Exemplar pro Familie. Einkaufen darf, wer einen Berechtigungsschein hat. Nur die Bedürftigkeit zählt. Diese orientiert sich an der Pfändungsfreigrenze. Im Landkreis Karlsruhe kaufen rund 6.500 Menschen an der Tafel ein. Sie zahlen etwa 20 Prozent des regulären Marktpreises.
Das Prinzip einer Tafel ist der Weiterverkauf von gespendeten, aber noch voll tauglichen Restwaren oder Überschüssen aus Supermärkten. Somit kann eine Tafel nur ein Zusatzangebot sein und keinen Vollsortimenter ersetzen. Allerdings sei das Warenangebot, das die Märkte den Tafel überlassen, seit Ausbruch des Krieges wesentlich zurückgegangen. Der Grund dafür liege dass die Märkte selbst angewiesen seien, Restbestände nicht mehr unbesehen und in bisheriger Menge zu verschenken, sondern zu sparen oder auf geeignete Weise selbst zu verwerten. Beispielsweise werde frisches Obst und Gemüse ab 20 Uhr nicht mehr aufgefüllt, selbst wenn die Ladenöffnungszeit bis 21 Uhr gelte.
Räumlichkeiten und Öffnungszeiten
Die Tafel Weingarten wird im ehemaligen Lidl-Gebäude, Bahnhofstraße 56, angesiedelt werden und sich die Räumlichkeiten mit dem sozialen Kaufhaus „Dies & Das“, das eine ähnliche Klientel bediene, teilen. Als Dritter im Bunde sei noch der Fairteilerschrank zu sehen, der sich passenderweise ebenfalls auf diesem Gelände befindet.
Die Gemeinde stelle das Gebäude mietfrei zur Verfügung. Es gebe einen Zugang von der Hofseite her, der lediglich noch ertüchtigt werden müsse, berichtete Oliver Russel.
Den Fahrdienst übernehme Bruchsal selbst, berichtete Frowerk als Hol- und Bringdienst. Der Fahrer bringe morgens die Ware und schalte die Kühlung ein. Es sei nun Aufgabe des jeweiligen Teams von 5-7 Personen, die Abläufe – Einräumen , Verkaufen und am Schluss die nicht verkaufte Frischware wieder ausräumen – selbst zu koordinieren.
Empfehlenswert wäre für den Anfang eine Öffnungszeit von einem Tag pro Woche, zwei Stunden, beispielsweise von 12 bis 14 Uhr. Das bedeute für das Team eine Stunde vorher da zu sein, zwei Stunden Kundenverkehr und eine Stunde Nacharbeit. Je nach Bedarf könne das Angebot um einen weiteren Tag aufgestockt werden.
Interessierte Anwesende konnten sich am Ende der Veranstaltung mit E-Mail-Adresse in eine Liste eintragen, dann erhalten sie eine Einladung für ein zweites Treffen am 11. Mai um 19.30 Uhr im katholischen Gemeindezentrum.
Angedacht ist ein Start des Verkaufs Anfang Juni.
Wer näheres Interesse hat oder spenden will, kann sich an das katholische Pfarrbüro wenden unter der Telefonnummer 22 29.