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Weingartner Heimatblätter Nr. 38 erschienen
Seit vielen Jahren bilden die Heimatblätter, herausgegeben vom Bürger- und Heimatverein, eine interessante und hoch informative Quelle von historisch relevanten, aber auch unterhaltsamen Beiträgen aus dem Ortsgeschehen in Gegenwart und Vergangenheit. Auch für die 38. Auflage ist es dem Herausgeberteam um Klaus Geggus wieder gelungen, zahlreiche Autoren zu gewinnen. Der Vereinsvorsitzende Wolfgang Wehowsky berichtet in seinem Vorwort über die aktuelle Situation des Vereins, der unter der Pandemie zwar nicht wie gewohnt agieren kann, sich aber mit digitalen Formaten um bestmöglichen Ersatz bemüht, was auf allgemeine Anerkennung stößt. Dem beliebten und bekannten Handwerksbetrieb Schlosserei Meyer-Bolzhauser hat Klaus Geggus einen Bericht gewidmet. Seine Nachforschungen im Ortssippenbuch führen zum Kunstschlosser Carl Bolzhauser, der für den Neubau des Rathauses 1902 den kunstvollen Kronleuchter sowie das Treppengeländer und den Wasserspeier am Rathaus gefertigt hat. Außerdem schreibt Klaus Geggus in einem sehr wertschätzenden Beitrag über den beliebten Wein-Wandertag, der die abwechslungsreiche Landschaft mit Weingenuss verbindet. Ins Leben gerufen vom Schwarzwaldverein und weitergeführt vom Musikverein ist das bis heute ein Event, das die Weingartner Eigenschaften aufs schönste herausstellt. In einem weiteren Artikel von Geggus ist über die Eigenschaften der Veeh-Harfe zu lesen, die dem Ehepaar Herrmann im Alter viele schöne Stunden beschert. Anton Machauer begab sich auf Spurensuche des Niederadels „derer von Jöhlingen“ und dokumentierte eine ausführliche Recherche alter Urkunden, Grabinschriften und anderer Zeugnisse. Über das tragische Schicksal des jungen Heinrich Trautwein berichtet Franz Aich. Dessen Tod blieb bis heute ungeklärt. „Mit dem Wissen von heute“, kommentiert Wehowsky im Vorwort „müssen wir davon ausgehen, dass der 18 Jahre alte Heinrich Trautwein ein Opfer des Menschen verachtenden Naziregimes geworden ist.“ Der verstorbene Karl-Heinz Hentschel würdigte die Zeit als es noch keine Dreschmaschinen gab und berichtet sachkundig über die härteste Arbeit des bäuerlichen Alltags, das Dreschen. Anschaulich schildert der Autor die Methode, die Schlagfolge der einzelnen Drescher zu bestimmen, um die Unfallgefahr zu mindern. Daraus ergab sich ein bestimmter Takt. Um den einzuhalten wurden Reime und Sprüche für Dreischlag und Vierschlag zu Hilfe genommen, die sogar von Ort zu Ort variierten. Roland Jürgen Felleisen hat über die Restaurierung zweier historischer Wappen geschrieben und die Leistungen des Bauteams in den letzten zehn Jahren gewürdigt. Weiter wird über den Pädagogen und Heimatforscher Ludwig Michaeli berichtet und auf Klaus Geggus‘ Buch „Das fröhliche Weindorf“ hingewiesen. Sonja Güntner beleuchtet das Handwerk in Weingarten vor 200 Jahren. Man lese und staune, dass in Weingarten im Jahr 1803 mindestens 115 Handwerker tätig waren.
Alle Beiträge sind mit zahlreichen Bildern, vorwiegend aus dem Archiv von Anian W. Steinert oder von Hubert Daul, versehen und aufgewertet. Das Heft Nr. 38 ist in der Buchhandlung „Carolin Wolf“ oder bei Klaus Geggus (Tel. 2564) käuflich zu erwerben.
Foto: Titelbild der Weingartner Heimatblätter Nr. 38