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Gut besuchter Gottesdienst an Fronleichnam auf dem Kirchplatz
Hoffnung bedeutet, durch den Horizont zu sehen.
Ein deutscher Missionar in Neu Guinea wollte die Bibel für die Einheimischen in ihre Sprache übersetzen. Aber er fand keinen Begriff für das Wort „Hoffnung“. Da begegnete ihm diese Geschichte: Es war einmal ein Vater, der sein neugeborenes Kind begraben musste, weil es gestorben war. Ein Junge sah ihm dabei zu und meinte, „ich sehe Dich gar nicht weinen“. Daraufhin sagte der Vater, „ich weiß, dass wir wieder zusammenkommen werden. Mein Kind ist jetzt bei Gott.“ Der Junge antwortete: „Ihr Christen habt die Gabe, durch den Horizont zu sehen.“ Da wusste der Missionar, wie er „Hoffnung“ zu übersetzen hatte.
Motto von Papst Franziskus: Pilger der Hoffnung
Diese bewegende Geschichte bildete den Mittelpunkt der Predigt von Pfarrer Jens Maierhof am diesjährigen Fronleichnamstag, der mit einem Gottesdienst auf dem voll besetzten Kirchplatz gefeiert wurde. Maierhof, Leiter der katholischen Kirchengemeinde Stutensee-Weingarten, griff damit das Motto des Heiligen Jahres auf, das noch von Papst Franziskus ausgegeben wurde: Pilger der Hoffnung.
Der Blumenteppich
Dieses Motto war auch das Hauptmotiv des Blumenteppichs, der sich von der Mitte des Kirchplatzes bis zum Haupteingang zog. Er sei in diesem Jahr etwas kürzer ausgefallen als bisher, berichtete Maierhof am Ende des Gottesdienstes, als er sich bei allen Helfern bedankte. Das sei dem späten Termin geschuldet, aber der Gärtner aus Untergrombach habe wie immer mit einer großzügigen Blumenspende ausgeholfen. Viele fleißige Hände hätten die Blumen sortiert, gezupft und in den frühen Morgenstunden gelegt.
Was bedeutet „Fronleichnam“?
Der etwas spezielle Begriff „Fronleichnam“ habe nichts mit einem toten Körper zu tun, im Gegenteil, erklärte der Pfarrer. Der Begriff Fronleichnam feiere die Eucharistie. Jesus habe den Tod überwunden und sei auferstanden. Das Fest erinnere an das Letzte Abendmahl, bei dem Jesus das Brot brach und seinen Jüngern sagte, das sei sein Leib und sein Blut. Es bedeute, der Welt Hoffnung zu geben, was die Welt dringend benötige. Das Gebet stärke die Hoffnung, bringe Versöhnung und schenke Kraft.
Hoffnung könne auch verortet werden. Er empfehle jedem, sich zuhause einen Platz der Hoffnung einzuräumen. Das könne ein Schrankfach oder ein Regal sein für Dinge, die wohltuende Erinnerungen bringen, sei es ein Bild, ein Text oder ein Symbol.
Musik für einen festlichen Gottesdienst
Der Kirchenchor unter Leitung seines Dirigenten Nils Petersen und der Musikverein Weingarten unter Leitung von Nicole Knopf bereicherten den Gottesdienst mit musikalischen Beiträgen und Begleitung zum Gesang der Gläubigen. Nach dem Empfang der Kommunion machten sich die Gottesdienstteilnehmer auf den Weg und folgten der Monstranz auf ihrem kurzen Weg über den Blumenteppich. Zum Abschluss im Inneren der Kirche knieten Pfarrer, Diakon Dennis Nagel und die Ministranten längere Zeit auf den Altarstufen in Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten. Die Orgel spielte und der Kirchenchor sang, bis Dennis Nagel die Gläubigen verabschiedete.