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Wengerder Kneipensingen
Neues Format des Chorsingens beim Liederkranz
„Rote Lippen soll man küssen, denn zum küssen sind sie da …“ schallte es aus aller Munde beim vierten „Wengerder Kneipensingen“.
Gemeinschaftsgefühl wie am Lagerfeuer
Singen in Gemeinschaft macht einfach Spaß und gute Laune. Noch dazu, wenn Text und Melodie bekannt sind und wenn ein Instrument dabei ist. Dann kommt Gemeinschaftsgefühl auf wie in der Jugendzeit am Lagerfeuer. Diese ganz besondere Stimmung wollte sich der Gesangverein „Liederkranz“ in seine Chorgemeinschaft holen und hat das „Wengerder Kneipensingen“ initiiert. Es war der vierte Abend und Manfred Rohrpasser aus Untergrombach spielte auf dem Akkordeon und gab den Vorsänger. Einige Liederkränzler hatten die Idee aus dem Urlaub in Österreich mitgebracht, erzählt Jörg Knobloch. Eines Abends habe die Hotelwirtin die Gitarre geholt und alle Gäste saßen beisammen und sangen Lieder. Jung und alt, von überall her, es sei eine tolle Stimmung gewesen.
Niederschwelliges Angebot zum Mitsingen
Der Stammtisch der Liederkranz-Chorgruppe „Vocals for Women“ griff die Idee auf. Durch die lange Coronazeit hatte der Verein wie viele andere auch, Sängerinnen und Sänger eingebüßt. Nun galt es neue Mitglieder zu gewinnen. „Wir möchten das Singen niederschwellig anbieten“, sagt Antje Kaufmann. Denn für manche stehe eine geschlossene Chorgemeinschaft dem Wunsch mitzusingen entgegen. Beim Kneipensingen steht zwar Singen auch im Vordergrund, aber es gibt keinen Dirigenten, keinen Mitmachzwang und erst recht keinen Leistungsdruck. So hoffen die Liederkränzler, auf diese Weise Menschen zu finden, die Spaß am Singen haben und sich nach einiger Zeit vielleicht doch in die Chorprobe trauen.
Schlager singen mit Akkordeon
Am Freitagabend füllten 70 bis 80 Personen das Lokal „Belvedere“ bis auf den letzten Platz. Hatte an den vorigen Abenden eher Rock und Pop die Auswahl bestimmt und war ein Sänger mit Gitarre aufgetreten, standen an diesem Abend Schlager auf dem Programm. Liederbücher wurden ausgegeben und die Texte per Beamer sichtbar gemacht. Dann ging‘s los. „Manni“ griff in die Tasten und es erklang der Evergreen von 1959 „Marina, Marina, Marina …“ von Rocco Granata. Da war schon das erste Eis gebrochen und als die letzten Esser ihre Teller leer hatten, erklang der Refrain aus vollen Kehlen.
Mit „Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert …“ ging es weiter. „Amarillo“ von Ross Antony mit dem Ohrwurm-Refrain „Shalala“ wurde angezeigt und spätestens jetzt kam das Publikum in Fahrt. Von Song zu Song wurden die Stimmen lauter und die Stimmung emotionaler. Ein früher Höhepunkt an Emotion war das Badnerlied, danach war Pause.
Kneipensingen soll ins Portfolio von „Vielfalt Chor“
Kneipensingen soll im Juni noch einmal stattfinden, danach vielleicht anstatt alle vier nur alle acht Wochen. Beibehalten werden soll das Format auf jeden Fall, sagt Knobloch. Vielleicht entstehe eine neue Chorformation. Sie seien mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden. Singen in Gemeinschaft mache einfach Spaß.