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Gemeinde Weingarten (Baden)

Musik, die das Herz berührt

Artikel vom 13.02.2020

Volkslieder und Schlager aus den letzten 50 Jahren

 

Aus alten Melodien hatte der Dirigent des Gesangvereins „Liederkranz“ Axel Bohmüller ein neues Format gestrickt und damit ein großes Publikum verzaubert. Nicht Rückwärtsgewandtheit waren seine Beweggründe, sondern vielmehr die Zartheit, Melancholie, Feingliedrigkeit und mittlerweile auch die Seltenheit der Melodien und Texte, die heute kaum noch zu hören sind. Die Traditionschöre sangen Volkslieder und Schlagermelodien aus den zurückliegenden 50 Jahren im Rahmen eines klassischen Kaffee-Kuchen-Nachmittags.

 

Warme Bässe lieben „Ännchen von Tharau“

„Ännchen von Tharau“ ist eines der beliebtesten Volkslieder des 19. und 20. Jahrhunderts. Die von Friedrich Silcher 1827 vertonte Liedfassung war über viele Jahrzehnte ein Muss für jeden Männerchor. Heimat und Ferne, Liebe und Treue, Abschied und Tod waren die Themen, die der Männerchor an diesem Nachmittag mit viel engagiertem Vortrag, reich an Emotion, einem Schuss Sentimentalität, aber guter gesanglicher Leistung vermittelte. Aus „Untreue“ sprachen Enttäuschung und Trauer, dem „Elternhaus“ fühlt sich der junge Erwachsene auch nach Jahren noch gern verbunden. Dass gefühlvolle Texte auch heute noch gefragt sind, zeigt das Lied „Abendruhe“, entstanden 1995 von Rolf Kern. Der Männerchor intonierte die Lieder kraftvoll aber mit verhaltener Lautstärke ohne Klavierbegleitung.

 

Kess und schwungvoll besingt der Frauenchor Bella Italia

Der Frauenchor wurde von der Pianistin Doris Slavik, die dem „Liederkranz“ schon seit vielen Jahren die Treue hält, mit ihrem hervorragenden Spiel unterstützt und begleitet. Die Sängerinnen widmeten sich Schlagermelodien der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Von Liebe, einem Hauch Erotik und Sehnsucht sprachen die Titel, die sie mit keckem Charme, schwungvoll und sehr melodiös zu Gehör brachten: Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein. „Wenn die Sterne stehn, ist Italien doppelt schön“ war nicht die einzige Zeile, die sehr gefühlvoll dargebracht wurde. Nach diesen romantisch-verliebten Klängen wandte sich der Frauenchor neuerer Literatur zu. Liebe und Verständnis unter Freunden war Thema in Udo Jürgens „Schenk mir noch eine Stunde“ aus dem Jahr 1980, und einer ganz neuen Kategorie mit einem mitreißenden Rhythmus entsprach „Atemlos durch die Nacht“. Die Komponistin Kristina Bach übergab das Lied an Helene Fischer, die es 2014 zu einem Riesenhit machte und unter anderem für die deutsche Nationalmannschaft sang. Die Komponistin Hanne Haller hat „für alle Träumer“ ein Trostlied geschrieben: Bei allem Schmerz geht es immer wieder aufwärts, es gibt ein Ziel und einen Weg. Mit großem Applaus und Zugabe-Rufen ging der Nachmittag zu Ende.

 

Dankesworte des Vereinsvorsitzenden

Am Ende des Liedernachmittags bedankte sich Gerhard Kanzler sehr herzlich bei den Gastsängern des Fröhlich’schen Männerquartetts, bei der Pianistin Doris Slavik und beim Dirigenten Axel Bohmüller. Ebenso dankte er dem Personal in der Küche und den Bäckerinnen, die ein fantastisches Kuchen- und Tortenbuffet gezaubert hatten. Nicht zuletzt dankte er der evangelischen Kirchengemeinde für die Bereitstellung des Gemeindezentrums.

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