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Gemeinde Weingarten (Baden)

Die Verdolung wurde vom Schlamm befreit und der Auslauf wieder freigelegt

Artikel vom 26.09.2019
 

Das dicke Rohr rüttelt kräftig, als es über den Grund geschoben wird. Schauplatz des Geschehens ist die Verdolung des Walzbachs bei ihrem Ende, dort wo der Bach in der Nähe des Bahnhofs wieder zu Tage tritt. Es geht darum, den Schlamm aus dem in das Rohr gezwängten Bachbett abzusaugen. Seit einer gefühlten Ewigkeit sei das nicht mehr gemacht worden, sagt Bauhofleiter Dirk Pfirrmann. Ein konkreter Schaden sei nicht entstanden, aber es sei dem Hochwasserschutz geschuldet, den Auslauf freizuhalten. Bei der Bauwerkskontrolle sei der mangelhafte Zustand bemerkt worden.

 

Günther Hoffmann hat ganze Arbeit geleistet

Bisher war der Auslauf kaum zu sehen, denn das ganze Areal war dicht bewachsen. „Günther Hoffmann hat mit dem Bagger vorgearbeitet und das ganze Gebüsch, Erde und Ablagerungen entfernt“, erklärt Pfirrmann. „Diese waren teilweise 40 Zentimeter hoch, durch diese Vorarbeiten wurde der Auslauf freigelegt, das Bachbett erscheint plötzlich doppelt so breit als vorher“. Nun konnte die Spezialfirma mit einem Saug- und einem Spülwagen anrücken. Doch „flussaufwärts“ ging zunächst gar nichts. Der jahrzehntealte Schlamm war verbacken und ließ sich nicht lösen. Die Männer versuchten es von der anderen Seite der Bahngleise. Dort befindet sich ein Schacht. Dieser sollte den erhofften Zugang zu den unterirdischen „Schätzen“ ermöglichen, die es zu heben galt. „Das Prinzip beruht auf saugen und spülen, so lange bis die Klumpen locker sind und man sie entfernen kann“, erklärt Pfirrmann.

 

Einstieg in den Schacht

Es ist alles andere als eine leichte Arbeit und funktioniert nicht auf Anhieb. Der Saugrüssel saugt nur Wasser, zu fest ist der Schlamm. Da hilft nur eins: In den Schacht steigen und den Schlamm mit der Hacke lockern. Der Einstiegsschacht ist eng, der Mitarbeiter der Firma kann nur mit angelegten Armen einsteigen. Außerdem ist das Arbeitsgebiet so niedrig, dass er knien muss. Jetzt geht es. Die Klumpen lassen sich mit der Hacke deutlich zerkleinern. Erneut kommt der Saugrüssel zum Einsatz. Saugen und Spülen. Am nächsten Tag wird die Firma mit einem größeren und noch kraftvolleren Saugwagen kommen. Aber den schlimmsten Teil haben die Männer noch vor sich. 50 Meter beträgt der Abschnitt zwischen Einstieg und Ziel, in dem sie sich nur kriechend und komplett im Dunklen, mit Stirnlampen ausgerüstet, fortbewegen können. Das Licht am Ende des Tunnels kann wörtlich genommen werden.

 
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