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Gemeinde Weingarten (Baden)

Mit dem „anderen keller“ geht eine Ära zu Ende

Artikel vom 25.04.2019

Als Annerose Stöckle am Samstag, dem 13. April,  im „anderen keller“ die Musizierenden Stephan C. und Anastasia Thomas und Ingo Richter begrüßte, hat sie das voraussichtlich zum letzten Mal an diesem Ort getan. Denn nach 32 Jahren schließt der „andere keller“ auf eine nicht absehbare Zeit seine Pforten. Seit genauso langer Zeit waren Annerose und Dieter Stöckle, zwar eingebunden in ein großes Team aber dennoch führend, das „Gesicht“ des Kellers. Zum Team gehören außer ihnen: Bernd Gölz mit Jenny und Lena, Angelika und Karlheinz Keller, Ruth Zauner, Rainer und Yvonne Siegrist, Elke Kärcher, Rainer Axtmann, Dorothee und Heiko Geigle und Monika Rinke. Die BNN blicken mit Dieter und Annerose zurück auf eine „lange, mitunter anstrengende, aber wunderschöne Zeit“. Annerose pflegte den Kontakt zu den Künstlern und übernahm die Moderation des Abends. „Besondere Highlights können wir eigentlich nicht herausheben“, sagt sie, „wenn neue Künstler zum ersten Mal da sind, ist das immer was Besonderes“. In der Zwischenzeit braucht sie nicht mehr einzuladen, umgekehrt: Die Künstler fragen bei ihr nach Auftrittsmöglichkeiten an. Über die Mund-zu-Mund-Propaganda hat der Ruf des „anderen keller“ weite Kreise gezogen und die Menschen, vor, hinter und auf der Bühne fühlen sich einfach wohl. „Unser dreiteiliges Konzept hat gegriffen“, sagen die Beiden, jeder der drei Teile sei gleichbedeutend wichtig. Dazu gehöre zu Beginn des Abends die persönliche Begrüßung der einzelnen Gäste, die sie Wertschätzung spüren lässt. Dann wird ein kleines, aber ausgesucht feines und jahreszeitlich abgestimmtes Essen gereicht, zu dem Dieter jeden Monat eine besondere Weinempfehlung ausspricht. Eine Stunde später beginnt das Programm. Es sind Künstler, die durch ausdrucksvolle Darbietungen Gesellschaft und Glauben hinterfragen. Dieter und Annerose Stöckle berichten von sehr vielen positiven Rückmeldungen aus dem Publikum. Viele E-Mails sprächen von „Hoffnung und Mut machenden Impulsen“. Andere sagen, die Kellerabende hätten sie „durch das Jahr getragen“. Auch die Künstler beteuern, wie sehr sie den Abend in der intimen Atmosphäre mit dem Publikum genossen hätten. Was diese Atmosphäre letztendlich ausmacht, sind Attribute wie: urgemütlich, inspirierende Musik, Gewölbekeller, Kabarett, pointierte Geschichten, leckere Köstlichkeiten, nette Leute, überraschende Klänge und mehr. „Wir blicken mit Wehmut zurück“, erklären Dieter und Annerose, „der keller war ein Teil meines Lebens. Aber es ist nicht zu ändern.“ Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde arbeiten zusammen mit der politischen Gemeinde an einem neuen Konzept, was die Gemeindehäuser betrifft. Die bestehenden Immobilien weisen schwere Mängel auf. Aber noch weiß niemand, wann, wo und in welchem Umfang etwas Neues entstehen soll. Fest steht nur, dass der „andere keller“ für die nächsten Jahre so wie bisher nicht mehr stattfindet. 

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