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Gemeinde Weingarten (Baden)

Andrea Schwarz besuchte die DLRG

Artikel vom 14.09.2020

Am Sonntag regnete es. Die grüne Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz kam trotzdem an den Weingartner Baggersee, um sich vor Ort von den Mitgliedern der DLRG-Ortsgruppe über die aktuelle Situation zu informieren.

 

Um den Nachwuchs ist es gut bestellt
Mit dabei war Luca Werner, Pressesprecher vom Bezirk Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Schwarz‘ erste Frage galt dem Nachwuchs in Weingarten. Um den Nachwuchs sei es gut bestellt, antwortete der Ortsvereinsvorsitzende Ralph Dämmer. Unter den 160 Mitgliedern seien rund 65 Jugendliche, viele davon im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren. Sie hätten eine Basisausbildung absolviert und im Winter werde das Training im Hallenbad wieder aufgenommen. Die Frage nach Ausfällen durch Corona beantwortete Schatzmeisterin Anke Ludwig. Es hätte Ausfälle an Nachrückern gegeben, weil keine neuen Kurse angeboten werden konnten. Über diese Kurse habe man durchschnittlich zehn bis 15 Jugendliche pro Jahr dazugewinnen können.

 

Ausfälle durch Corona
Die Fortbildungen, auch für Bootsführer und Hundestaffel, seien weggefallen. Weingarten verfüge über eine Hundestaffel, die speziell zu Leichenspürhunden ausgebildet werde, um Ertrunkene aufzufinden. Solche Hunde seien in der Lage, die aus dem Wasser bis mehr als 20 Meter Tiefe aufsteigenden Leichengeruchsmoleküle zu erschnuppern. Der Hund sitze vorn im Boot, der Bootsführer nehme die Stelle, an der der Hund angeschlagen hatte, mit GPS auf. Dann werde dieses ungefähre Gebiet mit GPS eingegrenzt und dann erst Taucher entsandt.

 

Neue Außenanlagen
Dämmer zeigte die neue Fahrzeuggarage mit integriertem Bootshaus, die der Verein mit sehr viel Eigenleistung errichtet habe. Er wies auf die komplett neu gestaltete Außenanlage hin. Der Uferabschnitt, der vor einigen Jahren abgerutscht war, wurde abgefangen, zurückgebaut, durch Natursteine befestigt und wieder neu angelegt. Eine komplette Umzäunung des Außengeländes sowie eine Alarmanlage sollte Unbefugte am Betreten des Wachgeländes hindern. In der Vergangenheit hätte es Vorfälle gegeben, die das erforderlich werden ließen. An dieser Stelle fragte Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Fritscher nach dem Stand des Crowdfunding, das der Verein angestrengt habe, um die Lücke zwischen Baukosten und Zuschuss der Gemeinde zu schließen. Er erklärte, jeder Verein bekomme die grundsätzliche Vereinsförderung und für besondere Vorhaben einen Zuschuss der Gemeinde.

 

Strukturelle Unterstützung
Hier verwies Andrea Schwarz, Sprecherin für Bevölkerungsschutz, auf die vom Innenministerium zugesicherte strukturelle Unterstützung für bevölkerungswirkende Vereine, die vom Ersatz für coronabedingte Ausfälle zu unterscheiden sei. Bei ersterer gehe es um Ausstattung und Material, damit dieser Verein überhaupt arbeiten könne. Sie berichtete von einer Bergwacht in einem touristischen Gebiet, die sehr mangelhaft ausgerüstet sei. „Einerseits Touristen anlocken, und wenn diese verunfallen, können die Helfer nicht ausrücken. Das geht gar nicht.“ Sie hätte das weitergegeben und Thomas Strobl hätte sofort reagiert. Sie besuche diese Vereine regelmäßig, sagte die Abgeordnete, denn ihr läge das Ehrenamt sehr am Herzen. Dämmer, resümierte, der Weingartner Baggersee werde seit Corona wesentlich stärker besucht, auch von Personen, die nicht gut schwimmen könnten. Sie hätten dieses Jahr bereits drei schwimmerische Einsätze gehabt und jeder Einsatz koste Material, vor allem die Sauerstoffflaschen und die Beatmungsmasken, die nur einmal benutzt werden. Werner unterstrich die Notwendigkeit der strukturellen Unterstützung. Überprofessionalisierung belaste das Ehrenamt. Außerdem benötigten Jugendliche nicht nur Training und Einsatz, sondern zur Bindung an den Verein auch Kameradschaft. „Scherzhaft: Tauchen und Grillen“.

 

Auf dem Foto, von links:

Gemeinderätin (Grüne Liste) Sonja Güntner, Ralph Dämmer, Andrea Schwarz, Gerhard Fritscher

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