Hauptbereich
Nachtrag aus dem Gemeinderat - Waldbrücke und Kriminalstatistik
Städtebauliche Entwicklung Waldbrücke Alter Teil
Die Reihenhäuser im Lärchenweg und Eichenweg sind seit März komplett geräumt und sollen nun einer weiterführenden städtebaulichen Neuordnung weichen. Die Abrissarbeiten haben bereits begonnen. Mit dem Aufstellungsbeschluss der vierten Änderung des Bebauungsplans „Waldbrücke Alter Teil“ im April 2017 wurde der Grundstein für eine zeitgemäße Neuordnung des rund 5.000 Quadratmeter großen Areals gelegt. Um einen geeigneten Investor zu finden, steigt die Gemeinde in einen „Wettbewerblichen Dialog“ ein. Dieses Verfahren soll in drei Stufen ablaufen und durch den Einbezug von Anwohnern und Experten möglichst transparent verlaufen. Die erste Stufe ist eine Interessenbekundungsabfrage, die eine möglichst genaue Darstellung der Aufgaben und die Auswahlkriterien enthält. Ermittelt werden soll, ob Interessenten vorhanden sind, deren Preisvorstellungen und ihre baulichen Vorstellungen denen der Verwaltung entsprechen. Durch das Planungsbüro Gericke und die Verwaltung wird dann zum Abschluss der ersten Stufe der Auftrag öffentlich ausgeschrieben. Aus diesem Kreis von Rückmeldungen wird in der zweiten Stufe anhand einer Bewertungsmatrix eine Auswahl geeigneter Interessenten ausgewählt, allerdings maximal vier bis fünf Unternehmen. Diese werden im Gemeinderat vorgestellt. Ebenso wird das weitere Vorgehen beschlossen sowie Mitglieder einer Delegation des Gemeinderates bestimmt, die am Dialogprozess beteiligt wird. Im anschließenden Dialogverfahren, in das Vertreter der Verwaltung, des Gemeinderates und das Planungsbüro eingebunden sind, sind zwei Termine pro Bieter vorgesehen. Die Ergebnisse der Besprechungen werden in einer Tabelle zusammengefasst, die als Grundlage für eine endgültige Aufgabenbeschreibung im Gemeinderat dient. Mit Beschluss durch den Gemeinderat geht das Projekt in die öffentliche Ausschreibung. Das Dialogverfahren endet mit der finalen Angebotsabgabe und der Bebauungskonzeption der bietenden Unternehmen. Der auf Basis der Bewertungsmatrix ermittelte beste Bieter erhält darauf den Zuschlag für die Überbauung des Geländes. Nach Abschluss des Vertrages wird ein vorhabensbezogener Bebauungsplan erstellt. Die endgültige Vergabe ist auf den 14. Dezember terminiert. Das Planungsbüro Modus Consult wird von der Verwaltung beauftragt, das Verfahren begleiten. Die Kosten hierfür betragen 25.000 Euro. Das Konzept der Neubebauung soll der Schaffung von günstigem Wohnraum dienen. Timo Martin (WBB) sah darin eine Aufwertung des Ortsteils Waldbrücke. Wolfgang Wehowsky (WBB) sprach sich für die Schaffung von familienfreundlichem und günstigem Wohnraum aus und machte deutlich, dass bei der Bebauung des Geländes die Höhe der Gebäude im Blick behalten werden sollte. Nach seiner Meinung solle auch der Spielplatz aufgrund des gewachsenen Baumbestandes an der jetzigen Stelle belassen bleiben. Gerhard Fritscher (CDU) dagegen hätte den Spielplatz bei möglichen Planungsvorteilen lieber standortnah verlegt.
Die Kriminalstatistik 2019
Im Vergleich zu 2018 ist die Zahl der Straftaten insgesamt in Weingarten um knapp fünf Prozent auf 366 Delikte gestiegen. Damit liegt der Ort immer noch knapp unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre. Weitaus die meisten Fälle seien in den Bereichen Onlinebetrug und Fahrraddiebstahl zu verzeichnen, berichtete der Leiter des Polizeireviers Karlsruhe-Waldstadt Klaus Heidemann. Die Zahl der Fahrraddiebstähle habe sich in 2019 von 16 auf 32 verdoppelt, wobei sich der Bereich um den Weingartner Bahnhof als besonders neuralgischer Punkt herausstellte. Die Täter seien schwer zu fassen, was sich negativ auf die Aufklärungsquote ausgewirkt habe, die von 63,6 Prozent in 2018 auf 54,6 Prozent in 2019 zurückgegangen sei. Wohnungseinbrüche wurden in 2019 nur noch drei getätigt. In 2011 und 2015 wurden16 bzw. 15 Einbrüche verzeichnet. Auch die Körperverletzungsdelikte gingen von 46 auf 34 zurück. An der Spitze der sonstigen Ereignisse hatte die Polizei 30 Ruhestörungen und 31 Streitigkeiten zu beenden. Dass es im Bereich der Verkehrsordnungswidrigkeit für 2019 mehr Fälle zu verzeichnen gab, liegt laut Heidemann an den verstärkt vorgenommenen Kontrollen, bei denen unter anderem Missachten der Gurtpflicht und des Handyverbots am Steuer geahndet wurden.
Zusammenfassend zeigt die Statistik einen leichten Anstieg der Straftaten insgesamt, beruhend auf schwerem Fahrraddiebstahl und Betrug. Die Delikte Körperverletzung und Wohnungseinbruch seien deutlich zurückgegangen. Die Kriminalitätsbelastung (Straftaten pro 1000 Einwohner) liege insgesamt unterhalb dem Durchschnitt des Landkreises. Die Verkehrsunfälle seien insgesamt und bei den Verletztenzahlen deutlich zurückgegangen. Von Januar bis April 2020 sei bislang eine deutliche Zunahme der Diebstahlsdelikte, insbesondere Diebstahl aus Kraftfahrzeugen zu verzeichnen.
Der Gemeinderat nahm die Statistik zur Kenntnis.