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Hochbau steht bevor - Baustelle "!mittendrin leben"
In „!mittendrin leben“ beginnt in Bälde der Hochbau
Das Bauprojekt „!mittendrin leben“ hat einen gewaltigen Sprung nach vorne getan. Die Bodensanierung ist abgeschlossen und der Baugrund für den Hochbau vorbereitet.
Schwierige Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen
Zur Erinnerung: Auf dem Gelände einer ehemaligen Lackfabrik war nach deren Aufgabe ein Gewerbepark mit verschiedenen Unternehmern entstanden – aber die Altlasten der Fabrik, Chemikalien unterschiedlichster Art verblieben im Boden. Als die Gemeinde Weingarten in der Hoepfner Chambord Liegenschaften GmbH & Co KG einen Vertragspartner für ein Pflegeheim mitten im Ort gefunden hatte, war eine Bedingung, diese Altlasten zu sanieren. „Das haben wir auch gemacht“, erklärt Hartmut Raupp, Geschäftsführer der ausführenden Firma Hoepfner Chambord Liegenschaften, mit der die Gemeinde einen Durchführungsvertrag geschlossen hat. "Mehr als gründlich.“ Auf der gut 9000 Quadratmeter großen Fläche sollen ein Pflegeheim mit 90 Standardzimmern entstehen und drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 39 Wohnungen, zu denen eine Tiefgarage gehören wird. Im Ostflügel des Pflegeheims sind zusätzlich zehn barrierefreie Wohnungen mit speziellem Zuschnitt für Menschen mit Einschränkungen vorgesehen. Im Dezember 2017 bestieg Bürgermeister Eric Bänziger den Bagger für den ersten Baggerbiss. Im Januar 2018 begann der Abbruch der Bebauung. Im Lauf von 2018 und 2019 wurde das gesamte Gelände umfassend saniert.
Aushub auf die Deponie – aber welche?
„Wir hatten historische Gutachten über die Position der Lackküche und eigene Gutachten über sogenannte Hotspots. Die Arbeiten schritten von hinten ganz im Osten des Geländes nach vorne zur Einmündung in die Kanalstraße. 25 Tanks mit Chemikalien, teils auch unbekannten Inhalts, wurden ausgegraben und das Erdreich komplett ausgehoben und sortiert. Es wuchsen große Haufen in die Höhe, deren Material beprobt, ins Labor geschickt und untersucht wurde. Der beauftragte Umweltingenieur Stefan Ludwig besitze mittlerweile dicke Bücher an Dokumentation, sagt Raupp. Dann kam die Frage der Entsorgung. Welche Deponie nimmt das an? Der krasseste Fall war die Notwendigkeit, die Dinge in Kunststoffsäcke einzuschweißen und in einen Salzstock zu bringen. „Die von uns beauftragte Firma Schleith hat das aufs Beste und penibelste erledigt“, lobt Raupp. Bis auf fünf Meter Tiefe wurde gebaggert, dann hätten die Messgeräte nichts mehr angezeigt, das Erdreich galt als sauber. Auch das Umweltamt hat alles als ordnungsgemäß bestätigt. Bei der Beschlussfassung im Gemeinderat war es das erklärte Ziel der Gemeinde, aus dem Altlastenkataster herauszukommen. Dieses Ziel sei jetzt erreicht.
Jetzt geht’s aufwärts
Die entstandenen Hohlräume wurden mit neuem Erdreich verfüllt, das Gelände verfestigt und die jetzt kommenden Bauarbeiten an den Generalunternehmer Weisenburger vergeben. Begonnen werde mit einer Pfahlgründung, die dem instabilen Untergrund in der kiesig-moorigen Kinzig-Murg-Rinne geschuldet sei, hieß es weiter. Regelmäßige Messungen der Grundwasserstände hätten das späte Frühjahr als den richtigen Zeitpunkt ermittelt. Doch mit der Einreichung des Bauantrags kam die nächste Verzögerung. Die zunächst geplanten wesentlich geräumigeren Komfortzimmer seien für die künftigen Bewohner zu teuer, wandte der Betreiber ein. Also wurde umgeplant werden auf den jetzigen Stand und dieser Änderungsbauantrag wurde am 9. Januar 2020 eingereicht. Sobald die Genehmigung vorliege, könne die Pfahlgründung beginnen. Sechs Monate werde sie in etwa dauern, danach könne der Hochbau starten. Angefangen werde mit dem Pflegeheim, dessen beide Flügel in etwa den jetzt sichtbaren hellen Baufeldern zugeordnet werden können. Danach geht es mit den Mehrfamilienhäusern weiter.