Hauptbereich
SV Germania holt die vierte Meisterschaft - Empfang im Rathaus
In einem insgesamt wenig spannenden Duell hat der SV Germania seinen Finalgegner KSV Ispringen hoch besiegt und sich den vierten Stern geholt. Es war die vierte Meisterschaft, die erste in der Deutschen Ringerliga.
Das Ergebnis aus dem Hinkampf machte siegessicher
Die mitfiebernden Fans hatten von Anfang an keinen Zweifel an ihren Erwartungen auf den Titelgewinn gelassen, zumal die Germanen auch ein dickes Punktepolster aus dem Vorkampf mitbrachten. „Wir holen den Titel, das kann fast nicht mehr verloren gehen. Wir haben es jetzt wirklich verdient“, fasste Peter Müller kurz zusammen, was viele dachten. „Unsere Mannschaft ist in guter Verfassung und zeigt einen tollen Teamgeist“, bestätigte Carsten Helfrich. „Wir sollten unsere guten Leistungen aus der ganzen Saison jetzt krönen“, wünschte sich Klaus Oberacker. Das Helferteam des Vereins hatte ganze Arbeit geleistet. Die Walzbachhalle war gut gefüllt, der VIP-Raum in der Mineralix-Arena vorbereitet, der Sekt gekühlt. Jenny Russel und Sara Krug sangen die Nationalhymne. „Ich bin sonst beim Singen nicht aufgeregt, aber das war schon etwas Besonderes“ räumte die junge Jenny Russel, sonst Sängerin in der Rockgruppe „Unique“ ein.
Jan Fischer als Kapitän und Motivator gefeiert
Die Stimmung unter den Fans war schon mehr als gut, als die Kämpfer durch ein Spalier von Cheerleadern ihren Einlauf zelebrierten. Die Gegner ernteten Pfiffe, denn sie kamen nur zu neunt. „In einem Finalkampf eine Gewichtsklasse unbesetzt zu lassen, finde ich grob unsportlich“, ärgerte sich Klaus-Dieter Scholz. Der Fanclub Walzbachinferno wollte nur eins: „Zurück auf den Thron“. Der Auftakt war ein spannender Kampf, der erst knapp vor Schluss entschieden wurde. Fast mussten die Germanen um den ersten Punkt bangen. Aber danach brannte wirklich nichts mehr an. Zwar gingen nicht alle Kämpfe an Germania, aber der Sieg war nie gefährdet. Ralph Oberacker war wie immer der Hallensprecher, lobte seine Sportler und hatte auch für den Schwächsten in der Kette noch aufmunternde Worte. Dem Teamkapitän Jan Fischer blieb es vorbehalten, „den Sack zuzumachen“ und sich für seinen überragenden Kampfgeist mit einer Mischung von Freude, Stolz und Rührung von den Zuschauern gebührend feiern zu lassen. Es war entschieden, der Pokal war den Germanen nicht mehr zu nehmen.
Bürgermeister Bänziger überreichte den Siegerpokal
Dann war Schluss und die Halle ertrank im Jubel. Bürgermeister Eric Bänziger überreichte den Siegerpokal und ehrte die Sportler mit einzelnen Medaillen. „Wir sind hoch zufrieden mit dem Abend, aber wir hätten uns einen spannenderen Verlauf gewünscht“ meinten Claus Günther und Harald Tissberger übereinstimmend. In der benachbarten Mineralix-Arena warteten bereits der Keyboarder Ernst Ritter und die Sängerin Susan von den „Grombachern“ mit super Partymusik auf und die Besucher ließen es sich jetzt einfach nur noch gut gehen. „Über 20 Jahre lang hat der SV Germania eine Ära des deutschen Ringsports geprägt“, begann Ralph Oberacker. Er erinnerte an den Aufstieg in die Bundesliga, an die gewonnenen Meisterschaften und dankte seinem unglaublichen Helferteam, „ohne die der SV Germania nicht das wäre, was er heute ist“. In einer hoch emotionalen Ansprache rief er seine Vorstandschaft zusammen, würdigte die Leistungen jedes Einzelnen wie der Sportler und des Trainers Frank Heinzelbecker, die am Ende mit Teamgeist und Ehrgeiz das erreicht hätten.
Empfang für die erfolgreichen Ringer
Der Pokal stand bereit. Ein silberfarbenes, schweres, massives Stück Anerkennung für die Leistungen der Sportler der Deutschen Ringerliga. Außenherum bietet ein breiter Ring Platz für die Gravur, ein größeres Stück ist noch frei. Zukunftsweisend? Für die Symbolfigur haben die beiden Germaniakämpen Adam Juretzko und Johnny Panait Modell gestanden. Aber das Wichtigste war an diesem Vormittag beim Empfang des SV Germania im Rathaus der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde. „Nach einem packenden Finale ist der SV Germania zum vierten Mal Meister geworden“, begann Bürgermeister Eric Bänziger. Er begrüßte etliche Gemeinderäte unter den Gästen, natürlich die Sportler, die Vorstandschaft, den Trainer und viele Helfer und Gäste des Vereins.
Seit 20 Jahren werde in Weingarten Ringen auf hohem Niveau gezeigt. Er sei „sicher, dass es damit auch weiter geht, egal in welcher Liga“. Der erste Eintrag ins Goldene Buch für eine gewonnene Meisterschaft sei in 2011 erfolgt, der letzte in 2017 und nun der vierte. Dazu sagte Ralph Oberacker, in diesen neun Jahren habe man viel erlebt und erstklassigen Ringsport in Weingarten gesehen, er wolle das auch weiterhin präsentieren. Die Schwierigkeiten seien allseits bekannt, aber man werde sehen, wie man eine Lösung finde. Der Vertreter der Ehrenmitglieder, Richard Hartmann, dankte dem ehrenamtlichen Vorstand, insbesondere Ralph Oberacker für seinen Einsatz, der Weingarten weit nach vorne gebracht habe. Danach demonstrierten die Ringer, ihr Trainer Frank Heinzelbecker und die Vorstandsmitglieder ihre Geschlossenheit und ihre Verbundenheit zur Gemeinde mit ihrer Unterschrift.