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Boomerang Bags: Kolping engagiert sich für Umweltschutz
Aus gebrauchten Stoffen werden bunte Taschen
Bunte Stoffe stapelweise, weiße Garnrollen dutzendweise und zwei Dutzend motivierte und erfahrene Näherinnen: Die Produktion der „Boomerang Bags“ der Kolpingfamilie rollt auf vollen Touren. Die Idee, gebrauchte Stoffe wiederzuverwerten, daraus Taschen zu nähen, diese in einen Kreislauf zu bringen und dadurch Plastiktüten zu vermeiden, wurde 2013 in Australien geboren. Über das Internet hat die Idee mittlerweile Kreise gezogen, aber die Nähanleitung ist immer noch in englischer Sprache verfasst. Auch die Weingartner Kolpingfamilie hat das Nähfieber ergriffen. Die BNN haben die Idee bereits vorgestellt, jetzt ging es an die Umsetzung. Der Aufruf, Stoff zu spenden, habe toll eingeschlagen, berichtet Harald Wagner.
Eine tolle Gemeinschaftsaktion
Auch Näherinnen hätten sich genügend gemeldet. Nicht alle kommen zur gemeinsamen Aktion, manche holen sich nur das Material und arbeiten zu Hause. Tochter Ann-Kathrin Wagner, der Kopf des Teams, hantiert mittlerweile mit Schnittschablone und Rollschneider. Sie schneidet die Grundform der Tasche einheitlich 45 mal 40 Zentimeter in doppelter Länge zu. Viel extra Arbeit macht das Logo „Boomerang Bag“. Es wird auf ein weißes Stoffquadrat gedruckt, dieses ausgeschnitten und auf die Vorderseite der Tasche platziert. Damit es wirklich perfekt aussieht, wird das Stück Stoff mittels Overlock-Stich mit einer elastischen Naht gesäumt, vier Garnrollen sind gleichzeitig im Einsatz, und im gleichen Arbeitsgang die Kante sauber abgeschnitten. Die Frauen haben sich einen fabrikmäßigen Ablauf zurecht gelegt. Zwei schneiden zu, zwei säumen die Logos. Erst wenn diese aufgenäht sind, entsteht die Tasche mit einem breiten Standboden und soliden Henkeln. Diese werden separat gefertigt und können natürlich auch aus andersfarbigem Stoff sein. „Bunt ist durchaus gewünscht“, sagt Ann-Kathrin Wagner. „Mit diesem organisierten Ablauf geht es am schnellsten“, erklärt ihre Schwester Marie-Theres Bergmann. Es muss auch schnell gehen. Aber bei näherem Hinsehen steckt hinter einem äußerlich simplen Produkt eine handwerklich und qualitativ hochwertige Arbeit. Durchdacht, solide gefertigt und alles andere als ein Billigprodukt.
Wert erhalten, Umwelt schonen, Neues schaffen
„Unser Ziel ist, 1000 Taschen in Weingartner Geschäften in Umlauf zu bringen“, erklärt Harald Wagner. „Der Zuspruch der Einzelhändler sei enorm gut gewesen“, fährt er fort. Die Taschen werden in den teilnehmenden Geschäften deponiert, der Kunde darf sie benutzen und anschließend in denselben Laden oder in ein anderes teilnehmendes Geschäft wieder zurückbringen. Der Startschuss fällt, wenn mindestens zwei- bis 300 Taschen zusammen gekommen sind. Der nächste Nähtag ist am Samstag, den 8. Februar ab 14 Uhr im katholischen Gemeindezentrum.