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"Da Blechhauf’n"
Zweites Konzert der Musiktage Junger Künstler
Bei den Weingartner Musiktagen Junger Künstler „muss nicht alles Klassik sein, aber alles muss „klasse“ sein“, meint Vorstandsmitglied Stefan Burkhardt. So war es. Auf Jazz am Samstagabend folgte Brassmusik in allen Spielarten am Sonntagmorgen. Die österreichische Formation „Da Blechhauf’n“, bereits zum zweiten Mal dabei, begeisterte mit einem wilden und musikalisch erstklassigen Best-of-Programm. Sieben Männer tourten und alberten sich mit drei Trompeten, drei Posaunen und einem Helion durch eine Reise über 20 Jahre in zwei Stunden. In einem mitreißenden Rhythmus hob der „dreamliner“ ab. Über den Wolken war Zeit zum Träumen mit getragenen Melodien und einem langsamen Jodler. Denn die sieben vom „Blechhauf’n“ singen auch, sie tanzen und haben vor allem eine tolle Bühnenpräsenz. Sie spielen technisch exzellen und zeigen ein witziges, schräges und lärmendes Vollblut-Entertainment. Christian Wieder, Kopf der Truppe, schreibt die humoristischen und manchmal auch etwas derben Einlagen. Zum Beispiel eine „Statistik über 20 Jahre Blechhauf‘n“. Das seien 1463 Konzerte, 800 000 Kilometer Reisen, der Verzehr von 366 Kilogramm Fleisch pro Kopf und 25 Badewannen voll Speichelkondensat aus den Blasinstrumenten, was er sofort sehr anschaulich demonstrierte. Das alte Auto will nicht starten, muss erst in bester Comedymanier angekurbelt werden. Als es endlich fährt, wird es schneller und schneller, bis die Polizei die Fahrt stoppt. Albert Wieder am Helikon und Philipp Fellner an der Posaune malten die passenden Geräusche. Es folgte ein längerer Verschnitt von englischen Hits, deutschen Schlagern, Chansons und Schnulzen, was die musikalische Klasse des „Blechhaufens“ erneut unter Beweis stellte. Jeder Einzelne trat mehrfach solistisch in den Vordergrund und wurde vom Publikum lautstark bejubelt. „Nach dem Konzert“ verbringen zwei des Ensembles die Nacht auf den Stühlen, aber am anderen Morgen geht die Sonne auf: „Freude schöner Götterfunken“ erklingt es in voller Phonstärke und von schrummelig bis schrill. Der zweite Teil begann mit romantischer Filmmusik, eröffnet von Christian Wieder an der Piccolotrompete und Reinhold Bieber an der Posaune. Mit einem „Walzer im alpenländischen Stil“ und dem Schlager „Regentropfen, die an dein Fenster klopfen“ endete das Programm in einem mitreißenden Viervierteltakt, bei dem noch einmal alle Register gezogen wurden. Das Publikum hielt es vor Begeisterung und Anerkennung nicht mehr auf den Stühlen. Mit zweieinhalb Stunden Konzert und Comedy vom Feinsten hatte die Band alles gegeben und ihren Applaus wohl verdient.