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SV Germania Weingarten: Ringer ziehen souverän ins Finale ein
Mit einem furiosen Durchmarsch von 19 zu 9 Punkten gegen den ASV Nendingen hat sich der SV Germania Weingarten den Einzug ins Finale der Deutschen Ringerliga gesichert. Dank eines sicheren Polsters von 13 Punkten Vorsprung aus dem Hinkampf hatte unter den Fans eigentlich niemand das Gelingen ernsthaft in Zweifel gezogen. „Wir wollen den Dauerrivalen endlich aus dem Weg räumen und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir das jetzt noch vergeigen“, hatte sich Pressesprecher Thomas Reuter optimistisch gezeigt.
Einige waren skeptisch
Aber eine Niederlage an diesem Abend hatten einige dennoch nicht ausgeschlossen. „Unsere russischen Spitzenathleten haben wichtige Lehrgänge und sind nicht verfügbar“ zog der sportliche Leiter Sebastian Mayer ins Kalkül und warnte generell davor, den Gegner zu unterschätzen. „Ich rechne heute mit einer Niederlage“ meinte Dominic Wagner. „Wir werden trotzdem heute gewinnen und alles klar machen“, war David Metzger überzeugt. „Der Verein hat es einfach verdient, schon allein der ganzen Mühe wegen, schlussendlich auch den Titel zu holen.“ Auf der Matte zeigte die Gruppe des TSV mit Beinen wie Windräder eine tolle Bodenübung. Längst ist es bei Germania gute Sitte, vor großen Kämpfen auch ein Showprogramm zu zeigen und der befreundete TSV ist dazu immer gern bereit. Die Halle war ausverkauft und die Stimmung sehr erwartungsfroh. „Wir können mit unseren Zuschauerzahlen durchaus zufrieden sein“, bestätigte Mayer. Dann griff Ralph Oberacker zum Mikrofon.
Emotionaler Abschied von Adam Juretzko
Und noch bevor der erste Kampf begann, sollten die Zuschauer einen emotionalen Höhepunkt erleben: Adam Juretzko wurde verabschiedet. Eine Videopräsentation erinnerte an einige Höhepunkte, sein ehemaliger Weggefährte René Zimmermann war ebenfalls zugegen. „Paukenschlag auf dem Transfermarkt“ habe die Schlagzeile am 13. Mai 2009 gelautet, als der SVG drei Wochen vor Ende der Wechselfrist den großartigen Kämpfer aus Witten verpflichtet hatte, erinnerte der Vorsitzende Ralph Oberacker. In 141 Kämpfen habe der heute 48jährige Juretzko zahlreiche, auch wesentlich jüngere Gegner besiegt und den Grundstein für drei Meistertitel gelegt. „Adam, Du hast uns zehn Jahre lang viel Freude bereitet“, sprach Albert Wasmer im Namen der Sponsoren. „Dein Kampfgeist, Dein Ehrgeiz und Deine Einstellung waren ohnegleichen“. Dann begann der Kampfabend mit einem Auftakt nach Maß.
Großartige Kämpfe bewirken den Sieg
Das Leichtgewicht im 60 Freistil, Reineri Andreu, fuhr souverän die ersten zwei Mannschaftspunkte ein. Oskar Pino im 130-Limit Greco konnte zwar nicht gewinnen, zeigte aber dennoch einen bärenstarken Widerstand. Es folgten hohe Siege von Athleten, die ihren Gegnern nicht den Hauch einer Chance ließen. Der Kubaner Luis Orta fertigte Sergej Baumann in 34 Sekunden ab und Alejandro Valdes verfuhr mit Andrej Perpelita nicht viel besser. Jan Fischer, der oft unbequemen Gegnern die Stirn bieten muss, konnte mit großem Kampfgeist ebenfalls zwei Mannschaftspunkte beisteuern und wurde gefeiert. Und als der letzte Kämpfer, Adam Juretzko, die Matte betrat, erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen. „Auf, auf geht’s, Adam Juretzko“ skandierten sie ein letztes Mal. Mit großer Geste zog der alte Kämpe seine Schuhe aus, küsste die Matte und verbeugte sich vor seinem Publikum. Der Final-Rückkampf wird am 25. Januar in der Mineralix-Arena ausgetragen.