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Kinderkonzert der Weingartner Musiktage
Camille de Saint Saens „Karneval der Tiere“
Eine traumhafte Aufführung von Camille Saint-Saens‘ leichtfüßiger Zoofantasie erlebten die großen und kleinen Besucher des Kinderkonzerts der Weingartner Musiktage Junger Künstler. Juri Tetzlaff, bekannter Fernsehmoderator aus dem Kinderkanal, hatte das „Con fuoco Quintett“ der Musikhochschule Karlsruhe, „fünf Hochleistungsmusiker“, mitgebracht. Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott illustrierten musikalisch die Szenen. Juri Tetzlaff hatte die Geschichte komplett neu geschrieben, nur der Kerngehalt, die Darstellung der Tierstimmen durch Instrumente, war geblieben. Mit seiner unnachahmlichen Mimik und Bewegung machte Juri den Kindern anschaulich und verständlich, was die Instrumente gerade erzählten. Ein kleines Mäuschen schläft im Futterlager eines Zoos und träumt. Im Traum begegnet es einer Katze. Aber – die Katze ist ihm gar nicht feindlich gesinnt, sondern bietet ihm Freundschaft an. Hinzu kommen noch ein kleines Küken und ein Igel. Diese vier kleinen Tiere besuchen den Zoo zum Karneval der Tiere und erleben viele Überraschungen. Denn am Karneval entspricht kein Tier seiner Natur. Alle sind anders. Auf dem Hauptplatz des Zoos treten sie nacheinander auf und jeder zeigt eine Nummer. Die Musiker waren gefordert, das musikalisch darzustellen. Die Schildkröte tanzt in einem Mülleimer. Zwei Elefanten tanzen Walzer. Das Känguru macht Sprünge mit den Tieren im Beutel. Der mächtige Adler lässt die kleinen Tiere auf seinen Schwingen mitfliegen. Vom breiten Kopf des Elefanten sehen sie ein verliebtes Gänsepärchen und einen Fuchs, der sich hinter ihrem Rücken anpirscht. „Das ist so dramatisch, das stellen wir jetzt auf der Bühne dar“, ruft Juri Tetzlaff und bittet drei seiner begeisterten jungen Zuschauer als Mitwirkende auf die Bühne. Ganz leise pirschen er und Emil an – aber diese Geschichte geht völlig unerwartet aus. Nicht umsonst ist Juri Tetzlaff seit vielen Jahren der große Kinderfreund. Er nimmt die Kinder von Anfang an mit in seine Bühnenshow und mit jedem Tier, das auftritt, werden die Interpretationen ein bisschen schwieriger. Wer kann im Gesang des Chamäleons ein Weihnachtslied heraushören? Nur ganz wenige Kinder schaffen das tatsächlich. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon kommt das letzte Tier im Zoo an die Reihe. Der Schwan. „Mit dem will ich nichts zu tun haben“, sagt die Maus. „Der ist so eingebildet“. „Probier‘s doch mal“, sagt der Schwan, „steig‘ auf und ich zeige Dir meine Welt.“ Die Maus steigt auf und der Schwan gleitet mit ihr im Silberlicht des Mondes über den See.“ Zauberhaft romantisch intonieren das Horn und die anderen Instrumente diese wunderschöne Stelle. Die Zuschauer im übervoll besetzten Löwensaal waren hingerissen vor Begeisterung.